Ökumenisches Klimagebet (online)

Ökumenisches Klimagebet (online)

Ökumenisches Klimagebet (online)

Mittwoch, 8. Oktober 2025, 18:00 Uhr
s. Beschreibung, Hindenburgdamm 0, 12203 Berlin
Michael Börgers

Die Ökumenische Initiative Lichterfelde-West lädt zum nächsten Klimagebet ein. Hier die Einladung von Michael Börgers im Wortlaut:

Liebe Mitwirkende und Interessierte an den Ökumenischen Klimagebeten, 

herzliche Einladung zu unserem nächsten Klimagebet (online) am Mittwoch, den 08.10.2025, 18.00 Uhr.

Der Zugang zum Online – Klimagebet ist weiterhin über den folgenden Link möglich:

https://zoom.us/j/92055458883?...

Das Anklicken des Links genügt in der Regel. Hier noch Meeting-ID und Kenncode, sollten Sie diese Angaben ausnahmsweise doch benötigen:
Meeting-ID: 920 5545 8883 Kenncode: 849811

Wir leben noch nicht im Krieg, hört man heute oft, aber wirklich im Frieden leben wir auch nicht mehr. Der Journalist, Autor und Berater von Emanuel Macron, Giuliano da Empoli, sagt: Wir leben in einer Raubtierwelt, und wir sind darauf nicht eingerichtet. Die Raubtiere, die er meint, sind die Tech – Milliardäre und Autokraten, die alle auf unterschiedliche, alle je auf ihre eigene Weise nach dem alten Facebook – Motto handeln: „Move fast and break things.“

Aber muss man nicht auch fragen: Wann haben wir denn je im Frieden gelebt? Haben wir wirklich im Frieden gelebt oder verdrängen wir nur, welch blutigen Eroberungskrieg wir gegen das führen, was wir die Schöpfung nennen? Haben wir, die wir im Zeitalter der „großen Beschleunigung“ gelebt haben und leben, nicht immer nach dem Motto „move fast and break things“ gehandelt und mit großer Brutalität und Rücksichtslosigkeit inzwischen fast alle planetaren Grenzen überschritten? Sind wir nicht selber Raubtiere, und treffen jetzt vielleicht nur auf noch größere Raubtiere?

Aber solange die Bomben und Drohnen nicht auf einen selber niedergehen, kann man den Krieg verdrängen und sich einbilden, es finde allenfalls eine militärische Spezialoperation statt, die einen selber nicht unmittelbar betreffe. Solange die katastrophalsten Folgen der Klimakrise, der Biodiversitätskrise, und der anderen Krisen der planetaren Grenzen nicht bei uns, sondern in Ländern des sogenannten „globalen Südens“ eintreten, können wir uns der absurden Illusion hingeben, es sei alles in Ordnung, der „Fortschritt“ unaufhaltsam und die Probleme verschwänden, indem wir die Worte, die sie benennen (wie das Wort „Klimakrise“) auf einen Index verbotener Worte setzen – wie es gerade in den USA zu beobachten ist –. Es ist erstaunlich, wie gut das Verdrängen funktioniert, auch bei uns.

In den Klimagebeten haben wir uns zuletzt viel mit der Idee des paradising beschäftigt. Das ist es, was wir tun können: Dem düsteren Gesamtbild etwas entgegensetzen, die Verringerung unseres Fußabdrucks und die Vergrößerung unseres „Handabdrucks“. In den täglichen Impulsen zur „Schöpfungszeit“ der Evangelischen Erwachsenenbildung Freiburg war heute folgendes „paradoxes Gebot“ von Kent Keith zu lesen:

„Tue Gutes. Gib der Welt was Du Gutes geben kannst. Wahrscheinlich wird es nie reichen. Gib es der Welt trotzdem! Denn in Wirklichkeit ist alles eine Sache zwischen Dir und Gott."

Wir müssen deshalb das Gesamtbild nicht verdrängen, vergessen oder schönreden. Zu den – wenn man es so sagen kann – Vorzügen des Gebetes gehört es, dass wir das gerade im Gebet auch nicht tun müssen. Wir können das z.B. aus den Psalmen lernen. Die Psalmbeter haben nie etwas beschönigt.

Herzliche Grüße Michael Börgers

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