Wir, die ehrenamtlichen Frauen und Männer im Besuchsdienst, sind jede Woche im Einsatz: wir besuchen regelmäßig unsere „Schützlinge“ und wollen hier einige Einblicke in unser Tun geben. 
Heute erzählt Sabine:

Hallo, ich bin Sabine und möchte etwas über meinen Einsatz beim Besuchsdienst berichten. Seit Februar 2024 besuche ich eine alte Dame im Seniorenheim Bethel. Sie ist 92 Jahre alt und bekommt sehr selten Besuch von ihrer Nichte und deren Familie. Inzwischen ist sie dement und sitzt im Rollstuhl. Aber immer, wenn ich sie begrüße, entfaltet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht, wie ein kleiner Sonnenaufgang. Auf die Frage: „Wie geht es Ihnen heute?“ kommt immer eine der beiden Antworten: „Ach, gut“, oder „Es geht“. Danach gehen wir entweder an einen Spieltisch und spielen Mensch ärgere dich nicht, Fang den Hut oder Domino, wobei sie sehr viel Einsatz meinerseits benötigt, wir aber trotzdem miteinander lachen können, z.B. wenn alle Dominosteine aus der Halterung umfallen. Oder ich lese ihr etwas vor, die Seniorenseite aus dem Paulusbrief mag sie sehr, aber auch Märchen, wenn sie nicht zu lang sind. Auch Fotos von Blumen oder meinen Reisen schauen wir zusammen an. Bei schönem Wetter fahre ich sie im Garten oder auf dem Marienplatz spazieren. Wir gehen auch zu den Veranstaltungen im Cafe Lilienthal, wie z.B. Fasching oder zu Vorträgen mit Musik und Gedichten. Besonders freue ich mich, wenn sie meinen selbstgebackenen Kuchen voller Freude verspeist, denn ansonsten ist sie nur wenig. Auch, wenn es zu keinem längeren Gespräch mehr kommt, macht mir der wöchentliche Besuch viel Freude und ich fühle ihre Dankbarkeit, auch ohne längeres Gespräch.