Anne Fränkle: "Lieber Herr November"

Anne Fränkle: "Lieber Herr November"

Anne Fränkle: "Lieber Herr November"

# Aus der Gemeinde

Anne Fränkle: "Lieber Herr November"

"Lieber Herr November - jetzt kommt noch die Staffelstab-Übergabe an deinen himmlischen Dezember-Kollegen und wir sagen zu dir Tschüss bis zum nächsten Jahr!" So schreibt Anne Fränkle im aktuellen Paulusbrief, nachdem sie uns mit bester Laune durch den "Sandwich-Monat" geführt hat. 
Hier der ganze wunder-volle Text von ihr:

Kommen Sie rein, können Sie rauskieken! …rief uns das Jahr 2025 zu seinem Beginn zu. Wir sind seiner Einladung jeden Monat neu gefolgt: sind eingetreten und haben rausgekiekt.

Zwar wusste man wettermäßig nicht immer gleich, ob man sich auch im richtigen Monat befindet, doch die vier Jahreszeiten gaben uns Orientierungshilfe. Blöd nur, dass diese nicht – wie früher einmal – geordnet nacheinander, sondern durcheinander  kommen. Die Wettervorhersagen stimmten daher stets, nur das Datum passte nicht immer. Das gemeinsame „Übers-Wetter- Meckern“ hat so einen wunderschönen solidarischen Nebeneffekt: Es verbindet und lenkt angenehm von der frustrierenden Welt-Stress-Situation ab. Schau‘n wir mal, was die beiden letzten 2025er-Monats- Kandidaten zu bieten haben. Kommse mit, zusammen sind wir stark und das Rauskieken macht gemeinsam sowieso mehr Spaß. Los geht’s! 

November, wir kommen, auch wenn du mit „No“ beginnst. Ich nehme uns sicherheitshalber zum 2025er-Endspurt ein paar Strophen aus dem schönen Lied Nr. 58 im evangelischen Gesangbuch mit: Strophe 1: „Nun lasst uns gehen und treten, mit  Singen und mit Beten, zum Herrn, der unserm Leben, bis hierher Kraft gegeben."

Lieber Herr November, du bist schon ein armer Tropf, liegst mit deinem grauen Tristesse-Image genau zwischen dem farbenprächtigen Oktober und dem überglitzerten Dezember und führst somit ein Sandwich-Leben. Ist es nicht ein „köstlicher“ Zufall, dass bei dir der jährliche „Welt-Sandwich-Tag“ genau am 03. November gefeiert wird? Wir werden also genussvoll – natürlich mit einem Sandwich in der Hand – bei dir eintreten. Das Wetter ist dabei schnurzpiepegal. Also, Herr November, keine Sorge, es gibt genug Menschen, die dich mögen. Ich gehöre auch dazu. In einem Schweizer Kinderlied heißt es „Ich bin der Herr November und kann ja nichts dafür, dass ich so kalt und grau bin, sag du, sag du, doch etwas Nettes zu mir“. Mach ich doch glatt!
Es folgt ein liebevolles November-Plädoyer: Der November ist ein Monat zum Wohlfühlen (es sei denn, man ist eine Martinsgans). Seine stillen und ruhigen Tage wollen uns sagen, dass wir für die vielen, oft kaum beachteten, positiven Dinge in unserem Leben ruhig öfter mal „Danke“ sagen sollten. Im November kann man Gemütlichkeit pur genießen: Mit einer kuschligen Decke und einem warmen Getränk schnurrt man lauter als jede Katze. Der kerzenhelle Martinstag- Laternen-Umzug am 11.11. bringt nicht nur die Kinderaugen zum Leuchten, er erhellt auch unsere Gedanken fürs gemeinsame Teilen und gegenseitiger Großzügigkeit. Bischof Martin von Tours hat es uns ja wunderbar vorgemacht. Apropos großzügiges Teilen: Während des Kita-Umbaus findet nun auch unser Mittwoch-Seniorenkreis im Tietzenweger Oberlin-Seminar „ein Zuhause auf Zeit“. Vom Direktor, Sekretariat, Lehrerschaft, Hausmeister bis hin zu den Schülern handeln alle nach dem 1. Petrus 4,9: „Seid gastfrei gegeneinander ohne Murren!“ Hier fanden wir kein Murren: Trotz Schulbetrieb gibt es ein wunderbares Miteinander, und ein „Uns-zur-Seite-stehen“. Wenn einem so viel Gutes ward beschert, dann ist es hier ein riesengroßes DANKESCHÖN wert. 

Weiter geht’s mit dem November: Der Volkstrauertag, der Buß- und Bettag und der Ewigkeitssonntag (Totensonntag) laden uns zum Innehalten, zum Beten und zum Erinnern ein. Aber…am letzten Tag des Monats kommt Freude auf: Wir feiern den 1. Advent, treten mit ihm in ein neues Kirchenjahr ein und läuten die Ankunftszeit Jesu Christi zu Weihnachten ein.

Lieber Herr November, ganz schön viel los bei dir. Jetzt kommt noch die Staffelstabübergabe an deinen himmlischen Dezember-Kollegen und wir sagen zu dir Tschüss bis zum nächsten Jahr.

Hallo, Herr Dezember! Lange nicht gesehen! Deswegen freuen wir uns riesig auf dich und auf dein WUNDERbares Happy-End Weihnachts-Geschenk am 24.12. Die Strophe 2 des Lieds im evangelischen Gesangbuch „Wir wandern, von einem Jahr zum andern, wir leben und gedeihen, vom alten bis zum neuen.“

Wir treten mit ein paar Bitten an den Dezember ein: Bitte schenke uns auf deinem adventlichen Weg zum Weihnachtsfest viele zauberhafte, magische Momente und vergiss nicht die stillen dabei: Momente des Staunens, Momente des Glaubens, Momente der Vor-Freude auf die Geburt und Ankunft des/unseres Friedensfürstens in unserer so traurig-unfriedlichen Welt. Nie brauchte sie IHN nötiger als heute: Strophe 3 unseres Liedes: „Durch so viel Angst und Plagen, durch Zittern und durch Zagen, durch Krieg und große Schrecken, die alle Welt bedecken“.

In der Weihnachtsgeschichte beginnt der Engel seine Freudenbotschaft mit den Worten: „Fürchtet Euch nicht!“ 

Mit dieser Ermunterung können wir getrost dem alten Jahr Tschüss sagen und …mit mutigen großen Schritten ins neue Jahr 2026 eintreten. Und das machen wir am allerliebsten mit Ihnen/mit dir/mit euch zusammen. 

Unser Motto „Paulus-Vielfalt leben“ ist weiterhin unsere gute Einladung. Denn…Beisammensein ist das größte Geschenk! Und das nicht nur zur Weihnachtszeit! Lasst uns also zusammen in die neuen 12 Monate reingehen, rauskieken und - wenn’s guttut – auch gemeinsam (weiter)meckern. 

Jeder neue Tag hat zwei Griffe. Es liegt an uns, ob wir ihn am Griff der Ängstlichkeit oder am Griff der Zuversicht halten. Die 7. Strophe unseres Liedes gibt Antwort: „Gelobet sei deine Treue, die alle Morgen neue; Lob sei den starken Händen, die alles Herzleid wenden.“ 

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein friedvolles neues Jahr 2026: für Sie/für dich/für euch, für uns alle.   

Gott befohlen Ihre/eure Anne Fränkle 

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