Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.
(Lk 17,21)

Liebe Gemeinde, 

mit diesem Satz antwortet Jesus auf die Frage, wann das Reich Gottes denn nun komme. So richtig passt seine Antwort aber nicht. Die Frage war nicht „Wo?“, die Frage war „Wann?“. Und liest man im Lukasevangelium nach, merkt man, dass Jesus vor unserem Monatsspruch sogar erst mit einem „Wie“ antwortet und dann mit dem „Wo“. Drückt sich Jesus hier etwa davor, auf das „Wann?“ zu antworten?

Ein bisschen fühle ich es mit: Mir begegnen im Gemeindealltag auch sehr viele Wanns: Wann ist der Kirchturm fertig? Wann wird die Kita saniert sein? Wann können wir ins Paulus-Zentrum zurück? Wann, wann, wann. Manchmal habe ich das Gefühl, mein Gegenüber fragt nicht nur nach der Zeit. Sondern eher, wie es läuft oder wo es weitergehen wird.

Damit sind sie plötzlich aufgetaucht, die anderen beiden W-Fragen: Wie und Wo. Und ich beginne zu verstehen, dass Jesus wohl doch ganz konkret antwortet:

„Wann kommt das Reich Gottes?

Jesus antwortete ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen. Er wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“

Denn Jesus antwortet nicht nur auf die laut gestellte Frage, sondern zugleich auf die stillen Sorgen: Wie erkennen wir, dass das Reich Gottes da ist? Wo müssen wir hinschauen, damit wir es nicht übersehen?

In seiner Antwort, dem Monatsspruch, wird deutlich: Ihr könnt es gar nicht verpassen. Es ist mitten unter euch. Selbst wenn ihr es überseht, würdet ihr drüber stolpern und es so bemerken. Keine Sorge. Es ist da. 

Für den September und Oktober wünsche ich Ihnen, sich auf dieses Jesus-Wort verlassen zu können.

Ihre Pfarrerin Rebekka Luther