23/03/2025 0 Kommentare
Ökumenisches Klimagebet
Ökumenisches Klimagebet

Mittwoch, 26. März2025
18.00 Uhr
Johanneskirche
Johanneskirchplatz 4, 12205 Berlin
Hier die Einladung von Michael Börgers:
„Stärke. Gemeinschaft.“ ist das Thema der 4. „Klimafasten“ – Woche. Der „theologische Impuls“ zu dieser Woche ist wieder als Anlage beigefügt. Daran wollen wir bei unserem nächsten Klimagebet anknüpfen. Meine erste Assoziation bei dem Wort „Stärke“ ist der Satz aus dem 2. Timotheusbrief (1,7) in dem es heißt, dass Gott uns nicht „den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit gegeben“ hat. Was für ein Satz in einer Zeit, in der Verzagtheit und Furcht immer mehr um sich zu greifen scheinen!
Dafür, diese Kraft (oder Stärke) gewinnen oder erfahren zu können, ist, wie ich glaube, Gemeinschaft der entscheidende Schlüssel. Wenn wir nur für uns bleiben, richten wir nichts aus. In höchst poetischen, geradezu schwärmerischen Worten singt der 133. Psalm (hier in der Übersetzung der Basisbibel) das Loblied der Gemeinschaft: „Seht, wie gut es ist und wie wohltuend, wenn Menschen beisammen wohnen – als wären sie Bruder und Schwester. Es ist so wohltuend wie köstliches Salböl, das über den Kopf ausgegossen wird.“
Gerade auch im Hinblick auf die Anliegen der Klimagebete ist Gemeinschaft der Schlüssel. Gegenseitig können wir uns dabei stärken und unterstützen, einen eigenen Beitrag (unabhängig davon, wie groß oder eben auch wie klein ein solcher Beitrag sein kann) zur Bewältigung der ökologischen Krisen zu leisten und selbst in einer mit dem Erhalt der Schöpfung möglichst vereinbaren Weise zu leben.
Dabei ist Gemeinschaft nicht einfach ein Idyll (wie wir alle wissen), sie ist auch schwierig (oder kann es jedenfalls sein). Sie muss auch gelernt werden. Geduld im Zuhören und im Versuch, die Anderen zu verstehen – anstatt ihnen andauernd die Welt erklären zu wollen - muss gelernt werden. Für gelingende Gemeinschaft müssen wir Toleranz auch gegenüber Sichtweisen, die unseren Überzeugungen konträr entgegenstehen, lernen. Aber für gelingende Gemeinschaft brauchen wir auch die Bereitschaft, unangenehmen Themen und unvermeidlichen Konflikten nicht einfach auszuweichen, sondern auch das Unbequeme auszusprechen, ohne Andere selbstgerecht ab- oder zu verurteilen. Auch das ist zu lernen. Und wir müssen lernen, bei all dem den Balken im eigenen Auge nicht zu übersehen. Mit anderen Worten: Uns auch selber immer in Frage zu stellen.
Herzliche Grüße
Michael Börgers
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