"Atemlos durch den digitalen Dschungel"

"Atemlos durch den digitalen Dschungel"

"Atemlos durch den digitalen Dschungel"

# Aus der Gemeinde

"Atemlos durch den digitalen Dschungel"

So hat Anne Fränkle ihre Geschichte im aktuellen Paulusbrief betitelt. Eine Geschichte nicht nur für Senioren - und ausgedruckt passt sie in jeden Koffer.

"Hallo, liebe Mit-Seniorinnen und Mit-Senioren und alle, die auf dem Weg dahin sind.

Herzlich willkommen im „Dschungelcamp unserer digital verrücktgewordenen Welt“. Anders als in der RTL-Dschungel-Show rufen wir nicht „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“, sondern wir rufen „Wir sind Senioren – Lasst uns hier rein“! Im TV-Dschungelcamp werden Überlebenstests durchgeführt. Das ist in unserem Camp nicht anders. Bei uns heißt es: Überlebe in dieser stark digitalisierten Welt ohne Internet- und Smartphone-Nutzung. 

Welch eine Herausforderung!

Das TV-Spektakel verspricht den Zuschauerinnen und Zuschauern Spannung und gute Unterhaltung. Bei uns wird sich höchstens die An-Spannung breitmachen.

Mit einem schmunzelnden Augenzwinkern gehe ich jetzt mal an unsere Aufgaben, die ohne Hilfe eines Smartphones oder Internetzuganges durchzuführen sind. Theater, Theater, der Vorhang geht auf!

Aufgabe 1: Kaufe ein Ticket für eine Kulturveranstaltung – wofür es keinen Kassenverkauf gibt.

Aufgabe 2: Kaufe eine Bahncard ohne Kundenkonto und Mail-Adresse.

Aufgabe 3: Versuche einen Arzttermin zu bekommen, wenn der Arzt telefonisch nicht zu erreichen ist und der AB dir sagt, dass du eine E-Mail schicken sollst.

Aufgabe 4: Bleib up to date, auch wenn es bei den Nachrichten im Fernsehen zum Schluss heißt: „Weitere Informationen im Internet“. 

Hallo, höre ich da gerade eine tiefe Seufzeratmung? Ach so, euch deucht alles wohl bekannt, und ihr wisst schon im Voraus, dass diese Aufgaben unlösbar sind. Es sei denn… man hat das Glück, einen „Joker“ zu haben, der digital ausgerüstet ist, um einem hier aus der Patsche helfen. 

Diese Umstände können doch nur des Wahnsinns fette Beute sein. Digitalisierung ja, Digitalzwang nein. Der Verein Digitalcourage setzt sich gegen diese Art von Zwang ein. Bis es zu einer befriedigenden Lösung kommt, kann noch viel Wasser die Spree runter fließen. Bis dahin lasst uns Digitalisierte die „Joker“ sein und hilfreich zur Seite springen. 

Im gegenseitigen Helfen in verrückten Situationen haben wir doch Übung. Schließlich haben wir diese Aufgaben bereits in der Corona-Krise mit Bravour bestanden.

Unseren nicht-digitalisierten Mit-Menschen  – egal welcher Altersgruppe – rufen wir stärkend zu: Einatmen – Ausatmen – Durchhalten! Wir unterstützen euch!

„Manchmal ist das Leben wie eine verrückte Fahrt, aber es lohnt sich, die Aussicht zu genießen!“

Denn… auch wenn man Smartphone und Internetzugang hat und nutzt, Probleme bekommt man bei Lieferung gratis dazu. Es sei denn, man kennt sich im Dschungel des Internetwirrwarrs gut aus. Bei den vielen Plattformen, den Massen von Apps, den unterschiedlichen Foren bekommt eine Seniorin aus der „Tasten-Telefon-Generation“ schon mal Schnappatmung. Dann rufe ich: „Hey, ich bin ein Oldie – Holt mich hier raus!“ 

Irgendjemand erhört mich dann auch und gleich danach… bin ich auch schon wieder drin… bis zum nächsten Hilfeschrei. 

Unsere digitale Welt: Ist sie nun total genial oder ist sie nur total verrückt? 

Sie ist einfach beides! Trotzdem ist es sinnvoll, sich nicht zu sehr von ihr abhängig zu machen. Denn… der eigentliche „Chef“ ist doch sowieso jemand ganz anderes. Dieser Smalltalk zeigt es: 

FACEBOOK: „Ich kenne jeden!“
WIKIPEDIA: „Ich weiß alles!“
GOOGLE: „Ich finde alles!“
INTERNET: „Ohne mich geht gar nichts!“  
STROM: „Ach wirklich?“

„Wer sich nicht digitalisiert, wird ausgeknockt“, sagt Wladimir Klitschko. Nee, nee, Herr Klitschko, wir Oldies bleiben oben. Wir lassen uns nicht von der digitalen Technik in die Knie zwingen. Wir nicht! 

Die Welt braucht uns nämlich. An der gegenseitigen Kommunikations-Art, daran muss noch gearbeitet werden. Wir brauchen mehr Gespräche mit Augenkontakt. Dann klappt’s auch mit dem Miteinander und der Inklusion. 

Hört: Sind wir auch alt und oft betagt, wir sind noch überall gefragt! 

Zum Beispiel:

Die Ärzte wären ungehalten, wir müssen sie am Leben halten! Denn gäbe es uns Oldies nicht mehr, die Wartezimmer ständen leer.

Obwohl wir die Gebühren hassen, füllen wir auch die Apothekerkassen.

Schaut nur die Urlaubszentren an: Wer füllt die Busse, füllt die Bahn? Ob Kaufhaus, Bäcker, Konditorei – niemandem sind wir einerlei. Denn… an uns Senioren und Seniorinnen kommt keiner vorbei! 

Zum guten Schluss jetzt mein/unser Ferien-Sommer-Zeit-Gruß und Wunsch: Ob zu Hause oder in der Ferne - zuerst einmal kräftig Duuurchatmen und dann alle Sinne nur auf die schönen Dinge des Lebens richten. 

„Paulus-Vielfalt leben“! Mögen Ihnen/euch unsere Buntheit und das gute Miteinander auch überall in den Ferien begegnen. Den Hiergebliebenen und den Rückkehrenden rufen wir fröhlich zu: 

„Wir sind Paulus – Kommt doch herein!“

„Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unsern Wegen. Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen.“ (ev. Gesangbuch 171)

Gott befohlen! Ihre/eure Anne Fränkle

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