03/10/2024 0 Kommentare
Die Güte des Herrn: Monatsspruch Oktober 2024
Die Güte des Herrn: Monatsspruch Oktober 2024
# Monatsspruch
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Die Güte des Herrn: Monatsspruch Oktober 2024
Die Güte des HERRN ist`s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.
Klagelieder 3,22f
Wir erleben eine krisen-erschütterte Zeit.
Krisen bleiben nicht außerhalb von uns: Sie verunsichern, erschöpfen uns, nehmen uns Leichtigkeit.
Doch Krisen bedeuten keinesfalls den Untergang!
Es gibt und gab keine Zeit – keine Menschheitsepoche – , die nicht jeweils ihre Krisen zu bewältigen hatte.
Manche Parteien oder sozialen Medien, Influencerinnen oder Buchautoren schlachten die aktuellen Krisen aus: Sie wollen uns einreden, dass mit den derzeitigen Brennpunkten nur noch der Untergang bleibt. Aber damit leisten sie keinen Beitrag, um Probleme konstruktiv anzugehen, sondern befeuern nur unsere innere Unsicherheit weiter.
Im Monatsspruch für den Oktober spielt der Prophet Jeremia ebenfalls die Möglichkeit eines Untergangs durch. Er aber wendet diesen Gedanken ins Positive: "Wir sind nicht gar aus!”, schreibt er: Mit uns ist es eben nicht zu Ende gegangen!
Dabei ist die Krise, die Jeremia zu seiner Zeit erlebte, furchtbar: Das eigene Land überrannt von den feindlichen Babyloniern, die Heimat genommen, das Heiligtum zerstört.
Jeremia könnte ausschließlich vom ”Untergang” sprechen. Und doch kommt er zu dem Ergebnis: ”Wir sind nicht gar aus!”
Das sagt der Prophet nicht leichtfertig, sondern nachdem er sich in eine Form von Gebet vertieft hatte, die auch wir vielleicht wieder neu lernen müssen: Jeremia klagt!
Nein: Jeremia jammert nicht bloß – Klage ist etwas anderes!!! Jeremia schüttet sich mit seinem Innenleben komplett vor Gott aus. Er entleert im Klagen sein eigenes Herz von allen Bedrückungen! Er klagt sogar Gott selbst an! 20 Verse lang!
Und dann – plötzlich – die Wende: Nachdem Jeremia in seinem Gebet den ganzen Ballast abgeworfen hat, wird er plötzlich frei, das Nicht-Selbstverständliche neu zu sehen: Gottes Wohlwollen ist immer noch da! Mit jedem Morgen schenkt ER einen neuen Anfang, den wir nutzen können! Keinesfalls selbstverständlich!
Und so ist auch heute zwischen Untergangsszenarien (einerseits) und dem, dass wir manches Gute in unserem Leben schnell für selbstverständlich halten (andererseits), eine ganze Menge Raum:
Raum, um in den Krisen neues Gottvertrauen zu lernen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Björn-Christoph Sellin-Reschke
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